Technik, Einrichtung, Segel
Im Gegensatz zu früher verfügt GLORIA heute über einen modernen Schiffsdiesel.
Das Rigg mit Segelfläche ist in Anlehnung an den Zustand von 1898 aufgebaut.
Das Vorschiff und der ehemalige Laderaum wurden zu zweckmäßigen und gemütlichen Bereichen, bzw. zum Salon umgebaut.
Im Vorschiff sind zudem zwei Frischwassertanks installiert.
Es gibt an Bord insgesamt 8 Kojen/Sitzbänke und eine kleine Kombüse mit Herd, Waschbecken und Kühlschrank.
Im Heck befindet sich neben dem Motor ein elektrisch betriebenes WC, ein Handwaschbecken mit fließend kalt und warm Wasser. Das Warmwasser wird über einen Wärmetauscher in einem Boiler mit dem Kühlwasser des geschlossenen Kühlkreislaufes gewonnen. Der Boiler kann auch über Landstrom erwärmt werden
Außerdem sind dort die zentrale Elektro-Schalttafel und verschiedene Anzeigegeräte. Im Motorraum befinden sich neben dem Motor ein Dieseltank sowie ein Fäkaltank.
Üblicherweise verfügten die Ewer über ein Nachthaus. Das wird auch bei der GLORIA nicht anders gewesen sein. Heute haben wir im Nachthaus neben dem Magnet-Kompass auch Anzeigen unter anderem für den Motor, GPS-Daten zur Geschwindigkeit über Grund und Ortsbestimmung, Echolot sowie Bedienknöpfe für das Horn, die Motorraum-Löschanlage sowie den Generalalarm installiert. An der Seite ist neben dem Gashebel mit Getriebeschaltung auch die Absperrung für die Zuleitung von Treibstoff zum Motor angebracht.
Technische Details im Überblick
Schiffstyp | Einmastiger Frachtewer mit Gaffelsegeln (Giek-Ewer) |
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Rumpf | Stählernes Heckschiff mit flachem Holzboden ohne Kiel, heute in gleicher Form mit Stahlboden |
Bauwerft | D.W.Kremer & Sohn, Elmshorn |
Baujahr | 1898, restauriert 2001 – 2008 |
Fahrtgebiet | Niederelbe mit Nebenflüssen, Nord-Ostsee-Kanal, Küstengewässer auf Nord- und Ostsee |
Vermessung | 1967: Länge über alles 15,48 m, Breite 4,64 m, Tiefgang ohne Zuladung 0,64 m, Tragfähigkeit : 40,583 t 2004: Länge 14,06 m, Länge über alles 15,56 m, Breite 4,65 m, Breite über alles 5,10 m, Seitenhöhe 1,41 m, BRZ 20, NRZ 6 |
Maschine | Vetus-Deutz DT 43, 78 kW ⁄ 106 PS, mit geschlossenem Kühlwasser-Kreislauf über einen Wärmetauscher für warmes Frischwasser sowie einen Flächenkühler innen am Schiffsboden |
Tanks | Diesel, 440 l, Frischwasser 700 l, Fäkal 500 l |
Segelfläche | ca. 109 m², davon Groß ca. 90 m², Fock 12 m², Klüver ca. 7 m² |
Die Segel sind aus weißem Kunststoff, um das Gewicht geringer zu halten als es bei den traditionellen Baumwoll-Segeln der Fall gewesen wäre. Trotzdem sind zum Hissen der Segel in der Regel mindestens drei Personen erforderlich. Aus Sicherheitsgründen wurde das Großsegel mit Lazyjacks versehen, mit denen beim Segelbergen die Gaffel an unkontrolliertem Schwingen und das Segeltuch am Auswehen gehindert werden. Der Großbaum liegt – wenn nicht gesegelt wird – achtern auf einem Zepter auf, kann aber auch mittels einer Talje fixiert werden.
Das Segeln mit der GLORIA ist nicht mit dem auf einer modernen Yacht zu vergleichen. Alle Bedienteile sind zwar ebenfalls von Deck aus zu erreichen, aber ist ist ein deutlich intensiveres Eingehen darauf erforderlich, was „das Schiff will“. Hierzu braucht man eine gewisse Lässigkeit, Geduld und sehr viel Fingerspitzengefühl. Wegen ihrer überproportionalen Breite legt sich GLORIA beim Segeln kaum auf die Seite.
Ideales Segeln ist bei „halbem Wind“ oder „raumschots“ möglich.